F
Vorwort zur ersten Auflage.
Vorliegendes Bndchen behandelt die geschichtlichen Er-eignisse von 1815 bis 1868 in hnlicher Weise, wie dies mit der altln, mittlen und neueren Geschichte in den vorher-gehenden Th'ellengeschehen 'ist,jedoch mit dem Unterschiede, da, obgleich biographische Bemerkungen bei den ausgezeichnet-sten Persnlichkeiten keineswegs fehlen, die biographische svorm im Ganzen aus einem fr den Sachverstndigen leicht erficht-lichen Grunde /mfgeaeben werden mute. Der gewaltige Stoff zerfllt in m3?t willkrlich gemachte, sondern wenigstens fr die uns zunchst angehenden Staaten Europas von der Geschichte selbst gegebene Zeitrume, dergestalt, da das. Ende eines jeden durch eine Katastrophe gebildet wird, welche die vorige Aera abschliet und zugleich die neue . <7 einleitet. Diese Katastrophen sind die Jmi^M^ition, die /. Februarrevolution und das Jahr 1866.. Die wichtigsten Er- j scheinungen in den att߫rqiro^Mchen Staaten sind theils bei den betreffenden europischen Hauptstaaten, theils in einem eigenen Abschnitte axa Schluff^-^smiches. bercksichtigt worden. Der Grad der Ausfhrlichkeit richtete sich nach dem hheren oder geringeren Interesse der zu erzhlenden Begebenheiten.
Eine zusammenhngende Darstellung der Periode von 1815 an kann nicht der das Jahr 1867 hinausreichen; doch habe ich es versucht, der die wichtigsten Momente von 1867 bis . 1869 die notwendigsten Notizen zu geben, die freilich um so mehr unvollstndig sein muten, als hier die Grenze in der Auswahl des Stoffes noch schwankend ist. So steht dieses fnfte Bndchen meiner Erzhlung auch selbststndig als ein Abri der Geschichte der neuesten Zeit" da. Mge dem anspruchslos auftretenden Wcrkchen, bei dessen Bearbeitung anerkannte Hlfsmittel zu Grunde lagen, und fr welches ich mir einerseits eine reifere Jugend hherei Lehranstalten, andrerseits Gebildete berhaupt, die ein allgemeineres historisches Bedrfni zu befriedigen wnschen, als Leserkreis dachte, eine gnstige Aufnahme finden! So viel steht fest, da der geschichtliche Stoff der Zeit von 1815 bis 1867 jedem Darsteller grere Schwierigkeiten entgegenstellt, als irgend eine der frheren Perioden. )
Rinteln. ". / Dr. Stacke.
Vorwort zur zweiten Auflage.
Die zweite Auflage dieses Buches, das sich einer Reihe gnstiger Beurteilungen zu erfreuen hatte, ist durch eine be-reits vor lngerer Zeit nach verschiedenen greren und klei reren Werken, wie nach dem Staatsanzeiger" abgefate
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rend an Macht und Umfang. Thiers war immer bereit, die Blen des Ministeriums in seiner inneren und auswrtigen Politik, wirkliche wie vermeintliche, zu benutzen, und seine Reden, wenn auch in der Kammer widerlegt, lieen immer einen Eindruck auf die Massen zurck. Odilon Barrot warf der Regierung Unterdrckung im Innern und Ohnmacht nach Auen vor. Auch Lamartine, frher Anhnger der Nestau-ration, war unter dem Einflsse der Zeitereignisse in die Reihen der Opposition getreten. Wie seine lyrischen Poesien, durch Vollendung der Form ausgezeichnet, etwas Unbestimm-tes und Verschwommenes an sich tragen und seine nebelhaften Bilder nur dunkle Eindrcke zurcklassen, so fehlte auch seinen politischen Reden ungeachtet alles Glanzes die Schrfe und Klarheit des Gedankens. Er klagte die Julimonarchie an, die Hoffnungen zur Zeit ihrer Grndung nicht erfllt zu haben; er sprach von einer weisen und wachsenden Demokratie, von einer Wiedergeburt des Volkes, von einer Regierung der Arbeit, und je unbestimmter seine Meinungen waren, um so tiefer und einschneidender war die Wirkung, die sie auf die Menge uerten. *) Seine Geschichte der Girondisten" ver-lieh den Ereignissen jener Zeit einen verklrenden Schein und fachte durch den Zauber der Darstellung die Erinnerungen an die Republik von neuem zu hellen Flammen an. So wurde unter dem franzsischen Volke eine Umwlzung in den politischen und socialen Ansichten angebahnt, die schlielich in eine Revolution der Thatsachen bergehen mute. Zwar er-focht Guizot durch die Gediegenheit seiner Beweisfhrung und den Umfang seiner geschichtlichen Studien glnzende parla-mentarische Siege, aber sie blieben ohne Erfolg auf die ffent-liche Meinung, um so mehr, da es ihm an Schwung und Feuer fehlte, die Menge zu erwrmen und mit sich fortzu-reien. Die Opposition wurde nicht mde, ihn bei jeder Ge-legenheit schonungslos anzugreifen, und ihre Angriffe trafen
*) Als die Befestigung von Paris Vollender und nur noch mit schwerem Geschtz auszursten war, wofr 18 Miu. Francs verlangt wurden, warf Lamartine in strkeren Ausdrcken als je der Regierung ihren Abfall von den Ideen der Julirevolution vor. Dennoch wurden die 18 Millionen bewilligt.
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Gorwort zur ersten Auflage.
Der historische Unterricht in den unteren Klassen der
Gymnasien wird jetzt fast allgemein in biographischer Form
ertheilt. Zu diesem Zwecke dürfte dem Schüler ein Lesebuch
nicht unwillkommen sein, das, in einem einfachen und dem
Knaben verständlichen Style geschrieben und zwischen der Aus-
führlichkeit größerer Werke und der compendiösen Darstellung
eines Leitfadens die Mitte haltend, geeignet wäre, ihn in sei-
nen Präparationen zu unterstützen oder als Nachlese über
das in der Schule Gehörte zu dienen. Es soll daher dieses
Büchlein keineswegs den mündlichen Vortrag des Lehrers
überflüssig machen, sondern denselben im Gedächtniß des
Schülers befestigen.
Ueberall habe ich.mich bestrebt, die Ereignisse den Per-
sonen unterzuordnen und'letztere als Träger der ersteren her-
vortreten zu lassen. So oft es die individuelle Beschaffenheit
des Stoffes und der Quellenschriftsteller gestattete, habe ich
die eigenen Worte der letzteren gegeben, was namentlich bei
den aus Pausanias (nach der Uebersetzung von Siebelis,
Stuttgart 1829) und aus Herodotos (nach der Uebersetzung
von Lange, Breslau 1834) entliehenen Stücken der Fall ist.
Von den Erzählungen aus der Geschichte des Trojanischen
Krieges sind einige (Iii., 4—8) mehr oder weniger wörtlich
aus Schwab's Sagen Troja's (Stuttgart 1846), die auch
im prosaischen Gewände, die Poesie nicht verkennen lassen,
entnommen, was hoffentlich nicht als Plagiat angesehen wer-
den wird. Bei den ältesten sagenhaften Geschichten von denen
jedoch die Oedipussage hier ausgeschlossen worden ist, habe
ich mich bemüht, die poetische Färbung, in welcher sie er-
scheinen, zu bewahren, und deshalb an mehreren Stellen die
den Alten so bedeutungsvollen Orakelsprüche in metrischer
Form eingerückt. Was die Masse des geschichtlichen Stoffes
anbetrifft, so sind die Erzählungen aus den früheren Zeiten
bis zu den Perserkriegen einschließlich ausführlicher behandelt,
als die aus den späteren, wo die politischen Verhältnisse Grie-
chenlands anfangen schwieriger und verwickelter zu werden. —
Von der Aufnahme dieses Büchleins wird es abhängen, ob
ich auch die römische Geschichte in gleicher Weise bearbeite.
Dr. Stacke.
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108
ihm ein Streit der Athener mit den Megarensern um den
Besitz der Insel Salamis.
Schon hatten die Athener einen langwierigen und be-
schwerlichen Krieg mit den Megarensern um diese Insel ge-
führt, als sie endlich, des vergeblichen Kampfes müde, durch
ein Gesetz bei Todesstrafe verboten, noch ferner von der Er-
oberung dieser Insel zu reden. Dieses Gesetz erregte den
Unwillen Solons und vieler kriegslustigen Jünglinge Athens,
die nur eines Anlasses zur Erneuerung des Kampfes bedurften,
aber aus Furcht vor der Strenge des Gesetzes den Anfang
nicht selbst zu machen wagten. Da fand Solon ein Mittel
den Krieg zur Eroberung der Insel bei dem Volke wieder
in Anregung zu bringen. Er stellte sich wahnsinnig, und
bald verbreitete sich durch die Stadt das Gerücht, Solon
habe den Verstand verloren. Insgeheim aber verfertigte er
ein Gedicht und prägte es sich so ein, daß er es auswendig
vortragen konnte. Plötzlich rannte er, einen Reisehut auf
dem Kopf, auf den Marktplatz, gleichsam als käme er von
einer weiten Wanderung nach Hause, denn die Griechen tru-
gen nur auf der Reise Hüte. Als das Volk neugierig her-
anlief, bestieg Solon den Stein, von dem aus die Herolde
zum Volke redeten, und sagte sein Gedicht her, dessen An-
fang war:
„Selber erschein' ich als Herold von Salamis lieblicher Küste,
Statt des gewöhnlichen Spruchs bring' ich euch schönen Gesang."
Im weiteren Verlaufe des Gedichts warf er den Athenern
die Schmach vor, den Krieg um die so nahe gelegene Insel
unrühmlich aufgegeben zu haben, indem er sang:
„Lieber wär' ich traun aus Sikina und Pholegandros,
Lieber aus anderem Land als in Athcnä erzeugt.
Schnell ja verbreitet sich unter den Menschen wohl solcherlei Rede:
Der auch ist von Athen, der auch gab Salamis Preis;"
und am Schlüsse des Gedichts fordert er die Athener zu
neuem Kampfe auf mit den Worten:
„Auf denn nach Salamis hin um die liebliche Insel zu streiten,
Auf! und den schmählichen Schimpf bald, ihr Athener, getilgt."
Als nun Solons Freunde diesem Gedichte ihren lauten
Beifall schenkten und die Athener aufforderten, dem Dichter
zu willfahren, hoben sie das Gesetz auf und begannen von
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TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
228
für diesmal seinen Plan noch aufschieben. Dafür machte er
in den folgenden Jahren Eroberungen aus der Halbinsel
Chalcidike, unter denen die Wegnahme und Zerstörung der
von den Athenern unterstützten Stadt Olynth (348) am
wichtigsten ist. % -
':------------L / /
Der Mann, welcher den Plan Philipp's, Griechenland
zu unterwerfen, durchschaute und seine Mitbürger mit rast-
loser Thätigkeit zum Kamps gegen den gefährlichen Feind
aufforderte, war der Athener Demosthenes. Er war der
Sohn eines Waffenschmiedes und trieb selbst noch dieses Ge-
schäft durch Sclaven. Seinen Vater verlor er schon als
siebenjähriger Knabe und mußte, da er wegen seiner Schwäche
und Kränklichkeit an den Leibesübungen der übrigen Knaben
keinen Theil nehmen konnte, von diesen manchen Spott er-
tragen. Niemand ahnte damals in ihm den künftigen großen
Redner, denn er besaß eine schwache Brust und stotterte, auch
konnte er das R nicht aussprechen. Einst hörte er eine Rede
des Redners Kallistratos und der Eindruck derselben aus ihn
war so mächtig, daß er den Entschluß faßte, selbst die Kunst
der Beredtsamkeit zu studiren. Er las mit dem größten
Fleiße die Werke der Griechischen Schriftsteller, um sich ihre
Darstellungs- und Ausdrucksweise anzueignen, und schrieb ein
großes Werk, die Geschichte des Thukydides, achtmal ab.
Auch hörte er den berühmten Weisen Plato und den Redner
Jsäos. Zuerst ckrat er mit einer Anklage gegen seine Vor-
münder auf, die ihm durch ihren Eigennutz sein Vermögen
vermindert hatten. Er gewann den Prozeß, erhielt aber nur
einen kleinen Theil seines Vermögens zurück. Jetzt wagte er
es auch öffentlich vor dem Athenischen Volke aufzutreten,
aber er ward ausgepfiffen und verlacht. Dasselbe Schicksal
hatte er auch bei einem zweiten Versuche. Voll Verdruß und
Mißmuth lief er nach Hause und beklagte sich bei seinem
Freunde Satyros, einem Schauspieler, bitter über die Un-
gerechtigkeit des Volkes, das so viele ungebildete Menschen
gern höre und ihn, der allen Eifer auf die Beredtsamkeit ver-
wandt habe, so schmählich behandele. „Du hast Recht,"
sagte Satyros, ,,doch will ich dem Uebel, welches die Ursache
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sanken sie allmhlich zu dessen Untertanen herab, und Athen begann immer mehr eine drckende Herrschaft der sie zu entwickeln. Auch ihre eigene Gerichtsbarkeit wurde ihnen entzogen und nach Athen verlegt und jeder Abfall von diesem Joche schwer bestraft.
Athen gelangte durch Perikles Verwaltung auf den Gipfel der Macht und des Glanzes. Handel und Gewerbe. Wissenschaft und Kunst") blhten. Wohlstand und Reichtum verbreiteten sich der alle Klassen der Bevlkerung. Der Kunstsinn der schon von Natur reichbegabten Athener erhob sich in dem Mae, da Athen die herrlichste Stadt und die Athener das gebildetste Volk der ganzen Welt wurden. Die Beitrge der Bundesgenossen verwandte Perilles zum Teil dazu, Athen durch Denkmler der Bau- und Bildhauerkunst zu schmcken, durch die sich namentlich sein Freund Phidias unsterblich gemacht hat, und unter denen die Propylen. der Parthenon und das Odeum, sowie die aus Gold und Elsenbein gearbeiteten Statuen der Athene und des Zeus (in Olympia), von Phidias eigener Hand, besonders hervorzuheben sind. Eine andere Bildsule der Athene, aus Erz gegossen, stand auf dem hchsten Gipfel der Burg, so da man schon vom Vor-gebirge Snnion aus. fnf Meilen von Athen, Lanze und Helmbusch der Gttin leuchten sah. schylos, Sophokles und Euri-pides waren berhmte Trauerspieldichter, Herodot und Thuky-dides groe Geschichtschreiber. Um den rmeren Brgern Gelegenheit zur Teilnahme an den Schauspielen zu geben, die an den groen Festen aufgefhrt wurden, lie er ihnen aus dem ffentlichen Schatze Theatergeld auszahlen. So lenkte Perikles 40 Jahre (von 468 bis 429) den athenischen Staat unter dem Namen einer Bolksherrfchaft, in der That aber als dessen alleiniger
*) In dcr Malerei zeichneten sich Zeuxis und Parrhasios aus. Als beide einst einen Wettkampf veranstalteten, malte Zeuxis Weintrauben so natrlich, da die Vgel heranflogen und darnach pickten. Parrhasios aber brachte ein Gemlde, das mit einem dnnen Vorhang bedeckt schien. Ziehc doch den Vorhang weg!" rief Zeuxis. Da lachte Parrhasios, denn der Vor-hang war eben das Gemlde. So hatte der eine nur die Vgel, der andere den Knstler selbst getuscht.
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Extrahierte Personennamen: Herodot
Extrahierte Ortsnamen: Athen Athen Athen Olympia Athen
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vielen grausamen Handlungen. Seine Ruhmbegier fand auf dem Schlachtfelde von Chronea, wo er durch Vernichtung der heiligen Schar der Thebaner den Sieg entscheiden half, die erste Bethti-gung. Nach seines Baters Tode bestieg er den macedonischen Thron (336323), dmpfte in kurzer Zeit die in Griechenland gegen seine Oberherrschaft entstandenen Unruhen und lie sich in Korinth. wo er den weisen Diogenes und den berhmten Maler Apelles kennen lernte, zum Oberfeldherrn gegen Persien er-nennen,
Atttanders Hesurt war fr Philipp mit zwei glcklichen Ereignissen Vfibunben, dem Siege seines Feldherrn Parmenio und dem seines Viergespanns zu Olympia, so da er, vom Glcke berauscht, ausrief: Götter, sendet mir auch ein Unglck, denn zuviel des Glcks habt ihr mir vcr-liehen!" Aristoteles wies seinen Zgling auf die griechischen Dichter, insbesondere auf Homer hin; Alexander konnte den Homer fast auswendig, und Achilleus ward sein Vorbild. Der ruhmbegierige Knabe wollte nur mit Knigen zu Olympia um die Wette laufen und klagte bei den Siegen seines Vaters: Ach, mein Vater wird mir alles voraus wegnehmen und mir nichts mehr zu thun brig lassen!" Er allein wute ein roildtti Pferd, den Buke'phalus, zu bndigen, indem er es beim Zgel ergriff und gegen die Sonne fhrte, weil er bemerkt hatte, da es sich vor seinem eigenen Schatten frchtete; er streichelte es eine Zeit lang und schwang sich pltzlich darauf. Blitzschnell flog das Pferd dahin, und alle Zuschauer zitterten fr sein Leben. Als sie aber sahen, da er es nach Willtr tummelte, staunten alle, und Philipp rief mit Freudenthrnen: 3jtem Sohn, suche dir ein anderes Knigreich, Macedonien ist fr dich zu klein!" Diogenes huldigte dem Grundsatze des Sokrates, so wenig als mg-lich zu bedrfen, bis zur bertreibung. Er ging mit ungeschorenem Barte in einem schmutzigen und zerrissenen Mantel, ohne Sohlen, mit einem Bettelsack und wohnte in einer groen Tonne. Er lag gerade vor seiner Tonne, als Alexander auf ihn zukam und sich lngere Zeit mit ihm unterhielt. Er fand seine Antworten geistreich und fragte ihn: Kami ich dir eine Gunst erweisen?" Ja," antwortete Diogenes, tritt eiy wenig aus der Sonne." Der König sagte darauf: Wenn ich nicht Alexander wre, mchte ich wohl Diogenes sein." Einst tadelte Alexander die Zeichnung eines Pferdes als unrichtig und lie sein Pferd zur Verglcichung hereinfhren; dieses wieherte alsbald dem gemalten entgegen. Sieh' da!" sagte der Maler, dein Pferd versteht sich besser auf die Kunst als du." Ein andermal, als Alexander unverstndig der ein Gemlde urteilte, sagte Apelles: Hre doch auf, Alexander! sieh nur, wie
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Extrahierte Personennamen: Atttanders_Hesurt Philipp Philipp Aristoteles Alexander Alexander Philipp Philipp Diogenes Alexander Alexander Diogenes Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Apelles Alexander
5
deren Eingeweide die Priester untersuchten. Ward das Opfer als fehler-frei befunden, so wurden die Fragenden, einen Lorbeerkranz auf dem Haupte, in das Innere des Heiligtums gefhrt, wo der Gott seine Weis-sagungen offenbarte. Die Pythia nahm nach vorausgehenden Waschungen und Fasten mit Widerstreben auf dem Dreifu Platz. Bald geriet sie durch die aus dem Schlnde aufsteigenden Dnste in Verzckung. Nach langem Kampfe stie sie Tne und Worte aus, die meistens nur den Priestern verstndlich waren und von diesen in Versen niedergeschrieben wurden. Die Orakel waren oft dunkel und doppelsinnig.
3. Aelteste Geschichte. Götter- und Heldensagen.
Die ltesten Bewohner Griechenlands hieen Pelas ger. Sie besaen bereits eine gewisse Bildung, trieben Ackerbau und Vieh-zncht und bauten in den fruchtbaren Thalebenen Burgen mit ge-waltigen (kyklopischen) Mauern. In der Folge traten sie als Hellenen auf und scheiden sich in die vier Hauptstmme der Aoler, Dorier, Jnier und Acher. Wie durch gemeinsame Abstammung und Sprache, so wurden diese Stmme, die oft untereinander uneinig waren, auch durch die Teilnahme an den Nationalfesten und Spielen zum Bewutsein ihrer Stammes-einheit gefhrt. Unter diesen Volksfesten waren die berhmtesten die olympischen, die bei der Stadt Olympia gefeiert und nach derselben genannt wurden. Zu diesen Festspielen eilten Teilnehmer und Zuschauer aus allen griechischen Staaten herbei; hier wurden Freundschafts-, Geschfts- und Familienverbinduugen geschlossen; Redner, Dichter und Geschichtschreiber trugen ihre Leistungen vor, und Maler stellten ihre Gemlde zur Schau. Sie wurden immer nach vier Jahren, in jedem fnften Jahre, gehalten, und dieser vierjhrige Zeitraum hie Olympiade.
Die olympischen Kmpfe. Zu dem ursprnglichen Wettlause, der immer die Hauptsache blieb, kamen hinzu der Ring- oder Faust-kmpf, das Werfen mit dem Diskos, einer schweren eisernen Scheibe, die im Bogen nach einem Ziele hingeworfen wurde, der Sprung und das Werfen mit dem Wurfspeer. Diese fnf Arten bildeten den Fnfkampf (Pentathlon). Auch Wettrennen zu Ro und zu Wagen sanden statt. Bei dem Fnfkampfe gab es oft grliche Verwundungen,
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•chulbuohbibliothok
Vorwort ?«v* ersten Austage.
Georg-Eckert ¡cr;‘ftut
für inkarra: o-ruhe
Schulbuch ,:g:,hung
Braunschweig
Eieseö zweite Bändchen meiner Erzählungen enthält
eine Auswahl derjenigen Momente der römischen Geschichte,
welche für den biographischen Unterricht geeignet schienen.
Die eigenen Worte der Quellen anzusühren, wie ich es
im ersten Bändchen namentlich mit den aus Herodotos
gewählten Erzählungen gcthan habe, war hier fast ganz
unstatthaft; dagegen sind angemessene Darstellungen aus
neueren quellenmäßigen Bearbeitungen, wenn sic sich für
meinen Zweck eigneten, ganz oder theilwcisc ausgenommen
worden. Dahin gehören besonders: Grysar, Handbuch der
Geschichte des Altcrthums. Zweite und dritte Abtheilung.
Köln 1835; Dittmar, die Geschichte der Welt vor und
nach Christus, 2. und 3. Bd, Heidelberg 1847 und 1848;
endlich auch das bekannte Buch von Döring, das zwar
zu ganz anderem Zwecke bestimmt ist, oft aber den rechten
Ton getroffen hat. lieber Mare Aurel hinaus mochte ich
die Erzählungen nicht fortsctzen; auch die Zeiten dcö Un-
tergangs des Reiches sind in dem angehängten Schluß
nur sehr übersichtlich berührt, weil man mit dem Auftreten
der Germanen zweckmäßiger die Geschichte des Mittelalters
eröffnet.
Vr. Stacke.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
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V
Uonuort zur erfteu Ausluge.
Der historische Unterricht in den unteren Klassen der
Gymnasien wird jetzt fast allgemein in biographischer Form
ertheilt. Zu diesem Zwecke dürste dem Schüler ein Lesebuch
nicht unwillkommen sein, das, in einem einfachen und dem
Knaben verständlichen Style geschrieben und zwischen der Aus-
führlichkeit größerer Werke und der compendiösen Darstellung
eines Leitfadens die Mitte haltend, geeignet wäre, ihn in sei-
nen Präparationen zu unterstützen oder als Nachlese über das
in der Schule Gehörte zu dienen. Es soll daher dieses Büch-
lein keineswegs den mündlichen Vortrag des Lehrers über-
flüssig machen, sondern denselben im Gedächtniß des Schülers
befestigen.
Ueberall habe ich mich bestrebt, die Ereignisse den Per-
sonen unterzuordnen und letztere als Träger der ersteren her-
vortreten zu lassen. So oft es die individuelle Beschaffenheit
des Stoffes und der Quellenschriftsteller gestattete, habe ich
die eigenen Worte der letzteren gegeben, was namentlich bei
den aus Pausanias (nach der Uebersetzung von Siebelis, Stutt-
gart 1829) und aus Herodotos (nach der Uebersetzung von
Lange, Breslau 1834) entliehenen Stücken der Fall ist. Von
den Erzählungen aus der Geschichte des Trojanischen Krieges
sind einige (Ui., 4 — 8) mehr oder weniger wörtlich aus
Schwab's Sagen Troja's (Stuttgart 1846), die auch im
prosaischen Gewände die Poesie nicht verkennen lassen, ent-
nommen, was hoffentlich nicht als Plagiat angesehen werden
wird. Bei den ältesten sagenhaften Geschichten, von denen
jedoch die Oedipussage hier ausgeschlossen worden ist, habe ich
mich bemüht, die poetische Färbung, in welcher sie erscheinen,
zu bewahren, und deshalb an mehreren Stellen die den Alten
so bedeutungsvollen Orakelsprüche in metrischer Form einge-
rückt. Was die Masse des geschichtlichen Stoffes anbetrifft,
so sind die Erzählungen aus den früheren Zeiten bis zu den
Perserkriegen einschließlich ausführlicher behandelt, als die aus
den späteren, wo die politischen Verhältnisse Griechenlands
anfangen, schwieriger und verwickelter zu werden. — Von der
Aufnahme dieses Büchleins wird es abhängen, ob ich auch die
römische Geschichte in gleicher Weise bearbeite.
Di*. Stacke.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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